Bietschhornblick

Ersatzneubau zum Zweifamilienhaus als vorgefertigter Holzbau im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz

Das ursprüngliche Einfamilienhaus wurde 1940 als einschaliger, ungedämmter Holzbau auf einem Natursteinsockel errichtet. Die Innenwände des Strickbaus waren fix mit den Aussenwänden verzahnt, die lichte Raumhöhe der Wohnräume betrug 2.14m. Eine energetische Sanierung resp. ein Umbau war auf Grund der vorgegebenen Strukturen unmöglich.

Für den dreistöckigen Ersatzneubau wurde das bestehende Holzhaus bis auf das Sockelgeschoss zerlegt. Der vorgefertigte Holzbau mit zweischaliger Holzfaserdämmung wurde mit einer hinterlüfteten vertikalen Holzfassade auf den bestehenden Sockel gestellt. Die auskragenden, offenen Loggien sind mit einer semitransparenten Holzfassade umkleidet. Die kleinteiligen Öffnungen in den Fassaden richten sich nach den Fenstergrössen der umgebenden Bauten und verstecken die dahinter liegenden grossformatigen Verglasungen. Dachform, Dachneigung und Dachausrichtung wurden unverändert übernommen. Die Gebäudebreite musste auf Grund des brandschutztechnischen Gebäudeabstands zum Nachbarhaus um siebzig Zentimeter verkürzt werden und reduzierte den ohnehin schon kleinen Perimeter spürbar. Die östliche Frühstücksterrasse ist direkt über die Küche erschlossen und orientiert sich Richtung Garten mit Blick auf den Bietschhorn. Die westliche Terrasse verläuft parallel zum Hauszugang mit Blick Richtung Tal.

Alle Innenwände und Decken sind mit astarmen Weisstannentäfer verkleidet und schaffen einen bewussten Kontrast zur rauen, lebendigen Gebäudehülle aus heimischer Lärche.

Auf Grund der Lage von 1365m über Meeresspiegel wird das Zweifamilienhaus zentral über eine Holzpelletheizung mit einer Solarkollektoranlage geheizt. Während in den Sommer- und Übergangsmonaten die Solarkollektoranlage autark für ausreichend Warmwasser sorgt, übernimmt in den schneereichen Wintermonaten die Holzpelletheizung die benötigte Wärmeenergie.

Das Haus bildet den südöstlichen Abschluss des geschützen Ortsbilds (ISOS) und setzt in der Häuserreihe einen bewussten Abschlusspunkt. Das Gebäude zitiert in seiner Form und Kubatur das zurückversetzte nördliche Turmhaus und bildet nun das Verbindungsglied zwischen der vorderen und der dahinter liegenden Gebäudereihe.

Frontalansicht
Situationsplan
Ortsbild
Blick von der Lonzabrücke
Strassenflucht
Luftraum Loggia
Loggia Obergeschoss
Zugang Loggia mit Luftraum
Vorzone Dachgeschoss
Badezimmer Dachgeschoss
Abgang zum Obergeschoss
Entreé Obergeschoss
Blick zum Wohn-Ess-Bereich
Wohnbereich
Essbereich
Dachlandschaft von Kippel
Grundriss Dachgeschoss
Grundriss Obergeschoss
Grundriss Erdgeschoss
Querschnitt durch die Treppe ins Dachgeschoss
Querschnitt durch den Wohn-Ess-Bereich im Obergeschoss
Ansicht Süd
Ansicht West
Ansicht Nord
Ansicht Ost