Bergbahnhof Jungfraujoch

Umbau und Neugestaltung des Gipfelbahnhofs auf dem Jungfraujoch

in Zusammenarbeit mit Otto Steiner Sarnen

Ausgangslage

Etwa 700‘000 Touristen aus der ganzen Welt reisen
jährlich mit der Jungfraujochbahn zum höchsten Bahnhof Europas auf +3‘545m über NN. Da sich der Bahnhof mit seinen zwei parallel liegenden Gleisen in einem schmalen Tunnel im Fels befindet, stellt dies die räumliche und zeitliche Organisation der ankommenden und abfahrenden Besucherströme vor grossen Herausforderungen. Zudem werden über den Bahnhof der Warentransport der Gastronomie, des Hotels und der Geschäfte abgewickelt.
Neben der funktionalen Optimierung muss der Bahnhof von seinem Möbiliar wie Informationswänden, Produktwerbungen, Waren- und Getränkeautomaten sowie Bänke befreit und neu geordnet werden.

Funktionskonzept

Ziel des Funktionskonzeptes ist es, die kommenden und abfahrende Besucherströme voneinander zu entkoppeln und kreuzungsfrei zu gestalten. Während die ankommenden Touristen beim Aussteigen aus den Zügen direkt um Ausgang geführt werden, warten nun die abfahrenden Gäste im neu geschaffenen Wartebereich an der Stirnseite des Bahnhofes. Je nach Besucherstärke werden diese in die Wartesektionen unterteilt und gelenkt. Jede Wartesektion ist durch ein Sitzmobiliar und integrierten Werbe- und Informationstafeln definiert. Sobald der letzte ankommende Tourist den Bahnhof über das Portal verlassen hat, dürfen die abfahrenden Besucher den Weg zu den Zügen aufnehmen.

Gestaltungskonzept

Der Bahnhof wird von sämtlichen Mobiliar befreit und entleert, alle Infrastrukturen und Leitungsführungen werden farblich dunkel gehalten und verlieren somit ihre Dominanz. Die Beleuchtung wird auf die Wartezonen, Ein- und Ausgang, sowie auf die Wegeführung akzentuiert. Informationstafeln und Werbeflächen werden in das Bahnhofsmobilar integriert und bilden eine Gesamteinheit. Das Mobiliar, die Wandscheiben und die Informationsstelen werden in Anlehnung an die Felswände in Antrazit gehalten. Rote Bodenflächen und rote Sitzbänke setzen bewusste Akzente und geben durch die unterstützende Illuminationen einen starken Kontrast zum reduzierten Innenraum des Bahnhofs.

Standort	Jungfraujoch | BE (CH)
Projektstand	realisiert
Architektur	ansgar staudt architekten
Projektleitung	Otto Steiner Sarnen
Fotografie	Otto Steiner Sarnen
Planung	2011 - 2012
Ausführung	2012